Regelflugbetrieb zwischen Helios-Kliniken im Schwarzwald genehmigt

Europapremiere

Dass der UAS-gestützte Transport von Blut- und Gewebeproben oder auch dringend benötigten Medikamenten technisch möglich sowie medizinisch sinnvoll ist, steht mittlerweile außer Frage. Und wurde in Pilotprojekten und Testszenarien mehrfach erprobt. Einzig eine Genehmigung für den Regelflugbetrieb fehlte. Bis jetzt. Denn im äußersten Südwesten Deutschlands kann mit Erlaubnis des zuständigen Regierungspräsidiums Stuttgart der regelmäßige Drohnenverkehr zwischen zwei Helios-Kliniken beginnen. Eine Europapremiere.

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Etwas mehr als 30 Kilometer liegen zwischen den Helios-Kliniken in Müllheim im Markgräflerland sowie in Breisach am Rhein. Hier, im Dreiländereck zwischen Deutschland, Frankreich und der Schweiz, wechseln sich idyllische Rheinauen und Weinberge miteinander ab, die von der Bundesstraße 3, der Autobahn 5 und Bahngleisen durchschnitten werden. Trotz vergleichsweise dünner Besiedlung kein ganz einfaches Gebiet, wenn es um die Genehmigung für BVLOS-Einsätze von unbemannten Luftfahrzeugsystemen geht. Die nahe französische Grenze sowie der Rhein als Bundeswasserstraße stellen weitere Faktoren dar, die im Betriebs- und Sicherheitskonzept zu berücksichtigen sind. „Ein hartes Stück Arbeit liegt hinter uns und ich bin stolz, dass wir es als Erste geschafft haben, die Betriebsgenehmigung zu erhalten“, sagt Holger Schulze, CEO von German Copters DLS, dem nach eigenen Angaben erste Unternehmen in Europa, das eine Zulassung für den Transport von medizinischen Proben per UAS in komplexen Flugumgebung nach EASA-Regularien erhalten hat. „Mit dem Einsatz von Drohnen werden wir die Medizinlogistik revolutionieren.”

Ab August diesen Jahres sollen VTOL-Flächendrohnen von German Copters – Spannweite: 3 Meter – regelmäßig auf der Strecke zwischen den beiden Helios-Kliniken unterwegs sein. Die dafür erforderliche Genehmigung für den Regelflugbetrieb wurde Mitte April von Susanne Bay, Präsidentin des zuständigen Regierungspräsidiums Stuttgart, übergeben. Bis zu 3 Kilogramm Payload kann die Drohne dabei transportieren, bei einer Geschwindigkeit von etwa 75 Kilometer pro Stunde beträgt die Flugzeit zirka 25 Minuten. Verglichen mit herkömmlichen Transportmethoden per Pkw bedeutet das nicht nur eine Zeitersparnis von gut 10 Minuten, auch die Schonung von Ressourcen und die Vermeidung von CO2-Emissionen machen das Projekt attraktiv. „Der Transport von Blut- oder Gewebeproben per Drohne vervollständigt unser Konzept mit einer neu strukturierten patientennahen Labordiagnostik in Breisach und dem Ausbau des Leistungsspektrums in Müllheim. Wir haben Infrastruktur und Logistik nun perfekt aufeinander abgestimmt und die Versorgung aller Patientinnen und Patienten in meiner Heimat, dem Markgräflerland, zukunftsfest aufgestellt“, so Karl-Heinrich de Roi, Geschäftsbereichsleiter Infrastruktur bei Helios.

Geht es nach den Verantwortlichen der Helios-Kliniken-Gruppe, einem der größten Anbieter von stationärer und ambulanter Patientenversorgung in Europa, soll es nicht bei der Drohnennutzung im Hochschwarzwald bleiben. Zu attraktiv scheint das wirtschaftliche Gesamtpaket, weshalb weitere Flugstrecken in Deutschland folgen sollen. „Wir sind die ersten in Europa, die Drohnen in der Medizinlogistik im Regelbetrieb einsetzen können. Damit stellen wir bei Helios einmal mehr unsere Innovationskraft unter Beweis“, freut sich Enrico Jensch, COO von Helios. „Der Transport von Blut- oder Gewebeproben in der Luft ist schneller, zuverlässiger und umweltfreundlicher als auf der Straße. Er macht uns unabhängiger vom Landverkehr und eröffnet völlig neue Perspektiven in Bezug auf Laborstandorte und deren Auslastung.“




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