Zu Gast beim EUROPEAN DRONE FORUM 2023

Gute Zusammenarbeit

Miteinander sprechen, statt übereinander reden. Was im Privaten hilft, ist auch im Geschäftsleben ratsam. Und es ist gewissermaßen der Markenkern des EUROPEAN DRONE FORUMs (EDF). Denn das Event überzeugt nicht nur jedes Jahr aufs Neue mit einem informativen Konferenzprogramm. Zu etwas ganz Besonderem wird das EDF durch die umfassende Beteiligung der verschiedenen Regulierungsbehörden, die das ungeschminkte Feedback aus der UAS-Praxis sowie den Dialog mit der Branche suchen.

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Das vom Branchenverband UAV DACH organisierte und ausgerichtete Event gilt als wichtigste europäische Fachkonferenz zur kommerziellen Drohnennutzung. Nicht zuletzt, weil dort Vertreterinnen und Vertreter nationaler Flugaufsichtsbehörden aus ganz Europa anwesend sind. Als Co-Host kommt vor allem der europäischen Flugsicherheitsagentur EASA eine wesentliche Rolle zu, wenn es um die Bedeutung des EUROPEAN DRONE FORUMs für die Branche geht. So ist ein großer Teil des Teams persönlich vor Ort und zum Teil in das Programm eingebunden, das bei der European Union Aviation Safety Agency (EASA) die Regelungen für den UAS-Betrieb entwickelt. So betonte zum Beispiel die verantwortliche Drones Programme Managerin Maria Algar Ruiz in ihrer Keynote die Bedeutung eines offenen Dialogs und enger Zusammenarbeit zwischen Regulatoren und denen, die nach den Regeln agieren müssen. Man sei sich schließlich im gemeinsamen Ziel einig, Rahmenbedingungen für den UAS-Betrieb zu definieren, die sowohl die Drone-Economy in ihrer Entwicklung unterstützen als auch das höchstmögliche Sicherheitsniveau gewährleisten.


In Köln wurde eine Partnerschaft zwischen AUVSI, Messe Düsseldorf und UAV DACH bekannt gegeben, die gemeinsam die XPONENTIAL Europe zur führenden Fachmesse für unbemannte Systeme in Europa machen wollen

Wie der Weg zu diesem gemeinsamen Ziel aussehen könnte, war das alles überlagernde Thema im Dorint-Hotel an der Messe Köln, wo das EDF Ende Oktober 2023 das letzte Mal stattfand. Denn ab 2025 zieht es das Event auf die andere Rheinseite und wird im Rahmen der ersten XPONENTIAL Europe in Düsseldorf ausgerichtet. Eine entsprechende Vereinbarung wurde „ausgerechnet“ in der Domstadt, gewissermaßen in Sichtweite des Kölner Doms, unterzeichnet. Gemeinsam wollen die Messe Düsseldorf – Veranstalter der XPONENTIAL Europe – die amerikanische Association for Uncrewed Vehicle Systems International (AUVSI) und der UAV DACH – Association for Unmanned Aviation daran arbeiten, in Düsseldorf die führende europäische Plattform für die globale Vernetzung und den internationalen Informationsaustausch mit Blick auf unbemannte Systeme zu etablieren.


Es sind die direkten Gespräche zwischen den unterschiedlichen Stakeholdern, die Abseits des umfangreichen Konferenzprogramms die Qualität des EUROPEAN DRONE FORUMs ausmachen

Dass man mit der Klärung wichtiger Fragen jedoch keinesfalls bis 2025 warten kann, liegt auf der Hand. Und wurde beim EUROPEAN DRONE FORUM immer wieder deutlich. Um noch konkreter als in der Vergangenheit die kritischen Punkte für die weitere Entwicklung der Industrie zu adressieren, hatten sich die EDF-Macher eine Neuerung einfallen lassen. Bei sogenannten Townhall-Debatten trafen, moderiert von einem neutralen Experten auf dem jeweiligen Gebiet, zwei unterschiedliche Meinungen zu Fragen wie einer effizienten Ausgestaltung künftiger U-Space-Gebiete oder den wesentlichen Herausforderungen für den BVLOS-Betrieb aufeinander. Ein wirklich belebendes Element, bei dem Sollbruchstellen für die künftige Ausgestaltung der unbemannten Luftfahrt in Europa deutlich zutage traten. Besonders lebhaft wurde es dann, wenn direkt das Miteinander von bemannter und unbemannter Luftfahrt thematisiert wurde. Beispielsweise in der Frage, wie viel Autonomie mit Blick auf Drohnen aktuell und in Zukunft vertretbar ist. Oder bei der Debatte darüber, ob das menschliche Auge („See & Avoid“) wirklich der beste denkbare Sensor ist – oder ob moderne Technik („Detect & Avoid“) hier nicht ganz neue Möglichkeiten bieten könnte. Auch für die bemannte Luftfahrt.


Maria Algar Ruiz, Drones Programme Managerin bei der EASA, betonte die Bedeutung von Dialog und Zusammenarbeit

Wie bei Fachkonferenzen üblich, ist das reguläre Programm das eine, die informellen Gespräche am Rande sind das andere. Und für die meisten der knapp 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor Ort von gleichrangiger Bedeutung. Da wurden Kontakte geknüpft, vertieft und erneuert. Es wurden Diskussionen begonnen oder fortgesetzt, Und es wurde reichlich von der Gelegenheit Gebrauch gemacht, mit den Vertreterinnen und Vertretern der EASA ins Gespräch zu kommen. Neben Maria Algar Ruiz war insbesondere Drone Project Manager Natale Di Rubbo ein begehrter Gesprächspartner. In seiner Präsentation zu Beginn des Vortragsprogramms hatte er einen viel beachteten Überblick zu den aktuellen Regelsetzungsverfahren der EASA und neuen Bestimmungen seit dem letzten EDF im November 2022 gegeben. Ein Thema, zu dem es naturgemäß viele Nach- und Rückfragen gab. Und zu dem sich Di Rubbo mit großer Geduld und ehrlichem Interesse auch der einen oder anderen kritischen Anmerkung stellte. Ganz im Sinne des Markenkerns des EUROPEAN DRONE FORUMs: Miteinander sprechen, statt übereinander reden.




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