Zeit für pragmatische Lösungen
Was angesichts der über 500.000 bestehenden geografischen Gebiete in Deutschland verrückt klingt, erscheint seit der Allgemeinverfügung aus dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) zum erleichterten Drohnenflug im Dienste des Tierschutzes und für landwirtschaftliche Anwendungen plötzlich eine pragmatische Lösung: Mehr geografische Gebiete für Deutschland. Das Instrument ist genauso simpel wie effektiv und sollte daher auch für andere Anwendungsbereiche genutzt werden.
Von Markus Engelhart
Vor der Mahd müssen Wiesen inspiziert werden, damit kein Rehkitz im hohen Gras übersehen wird und landwirtschaftlichem Gerät zum Opfer fällt. Drohnen mit Wärmebildkameras ermöglichen, der Pflicht effektiv nachkommen zu können.
Ich selbst bin in einem Verein in der Region rund um meinen Wohnort Heidelberg aktiv. Auf den knapp 2.000 Hektar, die wir regelmäßig befliegen, haben wir alleine in den letzten Mahd-Saison über 400 Kitze vor dem Mähtod bewahrt. Bundesweit soll die Zahl der geretteten Kitze im fünfstelligen Bereich liegen.
Zwei Problembereiche
Schaut man nun auf das regulative Umfeld für den Betrieb von Drohnen über landwirtschaftlich bewirtschafteten Wiesen, sind im Wesentlichen zwei Problembereiche zu erkennen. Zum einen die Fülle an geografischen Gebieten gemäß § 21h Luftverkehrsordnung (LuftVO). Dass es insgesamt zu viele geografische Gebiete in Deutschland gibt, darüber herrscht weitgehend Einigkeit. Doch das (föderale) System der Bundesrepublik ist insgesamt offensichtlich zu starr, als dass (kurzfristige) Abhilfe zu erwarten wäre. Aber das ist ein Thema für einen anderen Artikel. Zum anderen durften mit dem Auslaufen von Übergangsfristen bei der Umsetzung einschlägiger EU-Regularien viele Droh…
