Schulterschluss
Hamburg und Bielefeld, das scheint irgendwie zu passen. Man denke nur an die jahrzehntelange Fanfreundschaft zwischen den Traditionsclubs Arminia und HSV. Doch so weit, wie der Drohnenhersteller Third Element Aviation und HHLA Sky, eine Tochtergesellschaft der Hamburger Hafen und Logistik AG, würden Arminen und Rothosen dann – bei aller Sympathie – ganz sicher doch nicht gehen. Denn der Technologieanbieter im Bereich der mobilen Robotik und der UAS-Produzent haben Anfang April fusioniert.
Von Jan Schönberg
Durch den Schulterschluss zweier langjähriger Partner soll unter dem Dach der HHLA Sky GmbH ein führender europäischer Anbieter im Bereich der Automatisierung von Drohnen- und Roboter-Flotten im industriellen Maßstab entstehen. Denn die Fusion vereint nun nicht nur technisch, sondern auch institutionell die Mobile-Robot-Management-Software und das Serviceportfolio von HHLA Sky mit der etablierten Drohnen-Technologie von Third Element Aviation.
Gefestigte Partnerschaft
So wächst ein Stück weit zusammen, was irgendwie zusammenzugehören scheint. Denn was als Hexakopter ConVecDro im Third Element Aviation-Programm geführt wurde, war bereits als X11 unter dem Label HHLA Sky im Einsatz. Und hinter der Transportdrohne X25 verbarg sich im Grunde das Modell Auriol „Made in Bielefeld“. Somit ist die Kompatibilität der Drohnen mit dem integrierten Control Center (ICC) von HHLA Sky natürlich längst gegeben und in gemeinsamen Projekten mit Partnern wie dem UAS-Lieferdienst Morpheus Logistik in der Praxis erprobt. Durch die offiziell als Zusammenschluss bezeichnete Übernahme von Third Element Aviation wird HHLA Sky zu einem Player mit global wettbewerbsfähiger Produkttiefe, da Herstellung und dezentrale Steuerung beziehungsweise Überwachung unbemannter Systeme in einem Unternehmen vereint werden.
„Unsere Vision ist, die Drohnentechnologie auf das nächste Level zu heben. Mit HHLA Sky haben wir den idealen Partner gefunden, um unsere Mission in größerem Maßstab fortzusetzen und Deutschlands Position in diesem wichtigen Zukunftsfeld auszubauen“, ordnen Benjamin Wiens und Marius Schröder, Gründer und bisherige Geschäftsführer von Third Element Aviation den Deal ein. Beide werden weiterhin in „verantwortungsvollen Positionen“ an Bord bleiben, wie es auf der Third Element Aviation-Website heißt. Aber eben nicht an der Unternehmensspitze stehen. Dort laufen die Fäden bei HHLA Sky-CEO Matthias Gronstedt zusammen. Ihm zur Seite wird dabei Wiebke Kropp-Büttner stehen. Die bisherige Geschäftsführerin der HHLA Next GmbH verantwortet künftig insbesondere die strategische und kommerzielle Weiterentwicklung des gewachsenen Unternehmens. „Durch die Kombination der Kompetenzen stärken wir die europäische Technologieführerschaft im Bereich automatisierter Drohnen. Gemeinsam setzen wir den Maßstab in der Automatisierung und Vernetzung von Drohnensystemen, was angesichts des wachsenden internationalen Wettbewerbs von entscheidender Bedeutung ist“, teilten Kropp-Büttner und Gronstedt in einem gemeinsamem Statement mit.