Live-Copter
Halbzeit in München. Die Bayern führen mal wieder. Während in der Allianz-Arena für ein paar Minuten etwas Entspannung einkehrt, herrscht draußen vor dem Stadion volle Konzentration. Für Holger Steller und seine Kollegen von der Produktionsgesellschaft TVN ist die Pause jedes Bundesliga-Topspiels am Samstagabend immer wieder aufs Neue eine Herausforderung. Denn sie sorgen mit ihrer AceCore NOA für die Luftbilder vom Stadion, die die Fans zuhause auf den Fernsehbildschirmen bewundern können.
Von Jan Schönberg
Rock-Konzert in Berlin, Fußball in Budapest, Tennis in Monaco, Motorsport in Oschersleben, Biathlon in Östersund. Keine Frage, Holger Steller kommt viel rum in seinem Job. Nicht zu vergessen sämtliche Spielorte der ersten Fußball-Bundesliga zwischen Kiel und Freiburg. Von TV-Produktionen für große Samstagabend-Shows ganz zu schweigen. Als preisgünstigere Alternative zum Helikopter haben sich Kameradrohnen fest im Repertoire für Film- und Fernsehaufnahmen etabliert.
Doch wo bei Luftbildern für den Tatort oder Werbeclips im Zweifel ein zweiter Take möglich ist und die Bilder nachbearbeitet werden können, muss bei Live-Übertragungen alles auf Anhieb sitzen. „Man entwickelt zwar eine gewisse Routine, aber langweilig wird es nie“, berichtet Holger Steller. „Auch wenn man schon häufiger an bestimmten Locations geflogen ist, so ist jeder Einsatz irgendwie individuell. Mal wechselt das Team, mal die Wetterbedingungen, mal beides. Und trotzdem muss alles immer auf Anhieb sitzen, denn Live on Air gibt es keine zweite Chance.“
Unverhoffte Karriere
Seine Tätigkeit für die TVN-Gruppe mit Sitz in Hannover ist zwar keine zweite Chance für Holger Steller. Aber eine Karriere, die er sich vor ein paar Jahren nicht hatte träumen lassen. Nach seiner Tätigkeit als Produktmanager bei Revell in Bünde beschäftigte er sich bei Aveox Unmanned Systems mit Bau und Vertrieb einer großen Helikopterdrohne, ehe er eher zufällig bei TVN landete. „Die suchten Piloten, d…