Nachgefragt bei Manuel Krieg, Geschäftsführer der Regionalmanagement Nordhessen GmbH

Nachhaltige UAM-Infrastruktur entwickeln

Die sich rasant entwickelnden Technologien zur Neuordnung der urbanen Mobilität werden überall auf der Welt mit Spannung beobachtet. Doch neben modernen Verkehrsteilnehmern wie beispielsweise Drohnen sind noch viele weitere Dinge erforderlich, damit kommunale Verwaltungen eine öffentlich akzeptierte, allgemein zugängliche und nicht zuletzt nachhaltige UAM-Infrastruktur entwickeln können. In dem mit mehr als 5,6 Millionen Euro aus Mitteln der europäischen Horizon 2020-Initiative geförderten Projekt „Enabling sustainable AiR MObility in URban contexts via emergency and medical services“ – kurz: AiRMOUR – widmen sich 13 Institutionen unter Leitung des VTT Technical Research Centre of Finland der Frage, wie sich insbesondere Planungs- und Luftaufsichtsbehörden auf künftige Herausforderungen vorbereiten müssen, um ein erfolgversprechendes Umfeld für eine kommunale Urban Air Mobility zu schaffen. Durch die Regionalmanagement Nordhessen GmbH ist auch eine der fünf deutschen UAM-Regionen im Konsortium vertreten. Wir wollten von Geschäftsführer Manuel Krieg wissen, was man sich vom Projekt AiRMOUR für Nordhessen erhofft. Drones fragt nach. 

Von

Drones: Die Region Nordhessen ist Partner des internationalen AiRMOUR-Projekts. Was erhoffen Sie sich davon?

Manuel Krieg: Wir erhoffen uns davon einerseits, Erfahrungen mit einer hoch innovativen Technologie zu sammeln, um den Nutzen und die Potenziale frühzeitig abschätzen und die Technologie in der Region etablieren zu können. Andererseits soll die Akzeptanz für die Drohnentechnologie über die Anwendung im medizinischen Bereich hinaus gesteigert werden und Geschäftspotenziale für nordhessische Unternehmen aufgezeigt werden.

Was ist die konkrete Aufgabe der UAM-Region Nordhessen im AiRMOUR-Konsortium?

Wir lassen unsere Expertise einfließen, welche Anforderungen unsererseits an die Hard- und Software gestellt werden, wie Prozesse optimiert werden können, wie Use-Cases in der Region im Detail gestaltet werden können und dergleichen. Zudem stellen wir uns als Pilotregion zur Verfügung, um praktische Erfahrungen sammeln zu können.

Wie wichtig sind solche Initiativen und die aktive Gestaltung von Zukunftsthemen wie der vertikalen Mobilität für den Wirtschaftsstandort Nordhessen?

Wirtschaftlicher Erfolg ist immer eng verknüpft mit Innovationen. Nur wenn ich als Unternehmen meine Produkte weiterentwickle oder neue Produkte auf den Markt bringe, kann ich mich gegenüber der Konkurrenz behaupten. Stillstand wird dagegen langfristig zum Misserfolg führen. Das Gleiche gilt für Regionen insgesamt. Nur innovative Regionen werden sich im Standortvergleich langfristig behaupten können. Projekte wie AiRMOUR zeigen neue Potenziale auf und sind daher essentiell für Nordhessen.

Zuweilen wird darüber geklagt, dass Gesetzgeber und  öffentliche Verwaltung gerade mit Blick auf die Drone-Economy nicht mit dem technisch Machbaren mithalten können. Sind solche Aktivitäten daher auch der Versuch, möglichst viele Erfahrungen zu sammeln, um im internationalen Wettbewerb nicht abgehängt zu werden?

Ja, es geht definitiv auch darum, Erfahrungen in der Verwaltung zu sammeln, zum Beispiel bei Genehmigungsprozessen. So wird das Projekt beispielsweise auch durch das Regierungspräsidium Kassel unterstützt, wir befinden uns in enger Abstimmung. Hier existiert eine große Offenheit für neue Themen.

Bis 2023 sollen Real-Life-Demonstrationen sogenannter „Emergency Medical Services“ nicht nur in Stavanger und Helsinki sondern auch in Nordhessen stattfinden. Was ist da konkret geplant und wo in der Region sollen Testfelder eingerichtet werden?

Das Projekt ist zum Januar 2021 gestartet, wir befinden uns derzeit noch in der Findungs- und Hochlaufphase. In die konkreten Planungen auch von Testfeldern werden in den kommenden Monaten einsteigen.




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