Deutschland, ich habe Fragen
Eine selbsterfüllende Prophezeiung kann Positives bewirken. Oder das Gegenteil hervorrufen. Reicht es, etwas ganz besonders zu wollen, um am Ende des Tages richtige Entscheidungen zu treffen? Wo liegt die Grenze zwischen Mut und Wagemut? Fragen, die sich Drones-Autor Martin Held aus Österreich kürzlich stellte, als er mit Blick auf die in Deutschland erteilte Genehmigung für den Flugbetrieb unter den Bedingungen von SAIL III mit einer Mischung aus Bewunderung und Unverständnis in Richtung des großen Nachbarn blickte.
Von Martin Held
Vor etwa zwei Monaten endete die „Public Consultation“ für die von der Europäischen Flugsicherheitsagentur EASA vorgelegten „Means of Compliance for the design of UAS operated in SAIL III“. Die finale Publikation der 2022 ins Leben gerufenen und prominent besetzen „Airworthiness Task-Force“ wird – so ist zu erwarten – ein wichtiger Schritt zur Ausgestaltung von Drohnenflügen, die den Anforderungen des „Specific Assurance and Integrity Level III“ genügen müssen.
Denn zumindest werden damit die drängendsten OSO-Fragen (Operational Safety Objectives) hinsichtlich Design (OSO #5), Steuerverbindung (OSO #6), Automatischem Schutz (OSO #18) oder auch Wetterfestigkeit (OSO #24) geklärt, die bei Konstruktion und Herstellung von solchen UAS zu beachten sind, die zur Erfüllung des Sicherheitsstandards SAIL III erforderlich sein werden. Erst danach würde man sich Themen wie Wartung (OSO #3) und Human Factors (OSO #19/20) widmen. Allerdings ist man so Konkretes mit Blick auf nicht-technische Sicherheitsziele, wie etwa Training (OSO #9) oder Externe Services (OSO #13) noch komplett schuldig geblieben. Diese liegen zwar grundsätzlich im Zuständigkeitsbereich der nationalen Behörden, eine Standardisierungsinitiative auf europäischer Ebene wäre aber mehr als wünschenswert.
Verwunderung
Lange Rede, kurzer Sinn: Der Weg Richtung SAIL-III-Drohnenbetrieb wird klarer. Am Ziel angekommen ist die europäische Drone-Economy aber eigentlich noch nicht. Daher war meine Ver…