Fliegendes Werkzeug
Manchmal ist es das Ergebnis langer Grübelei, manchmal kommt die Eingebung über Nacht. Bei Dipl.-Ing. Christoph Kunz, viele Jahre als Projektleiter für öffentliche Bau- und Renovierungsvorhaben tätig, war es wohl eine Mischung aus beidem. Eines morgens kam ihm die Idee zu einer „fliegenden Bohrmaschine“, mit der in Altbauten, Kirchen oder Industriehallen Deckenarbeiten vereinfacht werden könnten. Gedacht, getan. Zusammen mit Dr. Christian Molter hat er bereits ein erstes Gebrauchsmuster entwickelt.
Von Jan Schönberg
Wenn in hohen Gebäuden eine Glühbirne ausgetauscht, ein Rauchmelder gewartet oder ein Loch für einen Haken gebohrt werden muss, kann das schnell zu einer größeren Aufgabe werden. Beispielsweise in Kirchen, wenn eine Leiter keine Option ist und die Sitzreihen den Einsatz eines Hubsteigers unmöglich machen.
Dann müssen entweder die Bänke demontiert werden oder es muss mit hohem Aufwand ein Gerüst erreichtet werden. Im Zweifel bleibt unter der Decke alles, wie es ist, da die Vorarbeiten langwieriger und kostspieliger als die eigentlich zu verrichtende Arbeit wären. Hierfür eine pragmatische Lösung zu finden, beschäftigte Christoph Kunz schon eine Weile. Bis er darauf kam, dafür eine Drohne nutzen zu können, dauerte es jedoch eine Weile. Dabei hatte er sich schon in Kindhertagen für Modellflugzeuge begeistern können, steuerte erst reine Segelflugzeuge, später dann Elektrosegler. Größeres Interesse an Multikoptern, wie sie viele seiner Freunde und Bekannten zusehends ausprobierten, hatte er im Grunde nie. Bis zu dem einen Morgen im Jahr 2017, als ihm die Idee zu seiner „fliegenden Bohrmaschine“ kam.
Modulares System
Anders als bei den meisten Drohnenanwendungen sollte die Payload nicht unterhalb des Fluggeräts platziert werden, sondern auf einer Plattform auf der Oberseite eines UAS ang…