Rien ne va plus?
Früh wurde davor gewarnt, jetzt scheinen sich die Befürchtungen vieler Beobachter zu bewahrheiten. Was lange in Deutschland konzipiert wurde und mit viel Kapitaleinsatz zur Marktreife gebracht werden sollte, wandert ab nach Asien. Zwar wird der Volocopter zunächst einmal weiter in Bruchsal entwickelt, letztlich das Sagen und vollen Zugriff auf die Volocopter-Technologie hat aber der neue Eigentümer Wanfeng, ein Mischkonzern mit Sitz in Xinchang im Osten Chinas. Und das zum Schnäppchenpreis von 10 Millionen Euro.
Von Emil H. Burg
Formal bleibt Volocopter in europäischer Hand. Mehr noch. Als Käufer des insolventen Unternehmens tritt die Heptus 591. GmbH in Erscheinung, die beim Amtsgericht München unter der Handelsregister-Nummer HRB 299102 geführt wird. Hinter der am 17. Januar 2025 gegründeten Gesellschaft mit Sitz in Berlin steht der österreichischer Flugzeugbauer Diamond Aircraft.
Und dieser wiederum ist eine Tochtergesellschaft der Wanfeng Aircraft Division der Wanfeng Auto Holding Group Co., Ltd. Wie Volocopter in einer Pressemitteilung zum Verkauf des Unternehmens mitteilte, sei die Zukunft am Standort Deutschland jedoch gesichert und Volocopter in Diamond Aircraft integriert worden. Der Standort Bruchsal bleibe erhalten. Wie lange das so sein wird, bleibt jedoch abzuwarten.
Personeller Kahlschlag
„Volocopters Expertise und das hochmotivierte Team haben stets Maßstäbe in der eVTOL-Industrie gesetzt. Mit Diamond Aircraft haben wir einen starken strategischen Partner gefunden, der darauf aufbauen wird“, wird Insolvenzverwalter Tobias Wahl in der Presseerklärung zum Verkauf des Unternehmens zitiert. „Mein besonderer Dank gilt allen Mitarbeitenden für ihren unermüdlichen Einsatz. Sie tragen dazu bei, dass eine wichtige Zukunftstechnologie in Europa weiterentwickelt werden kann.“ Allerdings dürfte nun nur ein Teil der vormals etwa 500 Mitarbeitenden, die im Rahmen…