Handlungsbedarf
Wer bei Landesluftfahrtbehörden oder dem Luftfahrt-Bundesamt den Antrag auf eine Betriebsgenehmigung für UAS-Einsätze in der speziellen Kategorie stellt, braucht bislang nicht selten vor allem eins: Geduld. Denn nicht nur der Antragsprozess, auch der Bearbeitungszeitraum kann für Unternehmen zuweilen eine echte Herausforderung sein. Wie denkt die Drone-Economy also über das Thema Betriebsgenehmigungen? Wie herausfordernd ist die Lage wirklich? Antworten gibt der Drones Flash #4.
Von Jan Schönberg
„Insbesondere mittelstandsfeindlich“
Meine Analyse: Dr. Klaus Scho, CEO von Germandrones
Das Genehmigungsverfahren für den Einsatz unbemannter Luftfahrtsysteme (UAS) ist in Deutschland seit dem 31. Dezember 2020 für Drohnen ab 250 Gramm verpflichtend, was im unmittelbaren Zusammenhang mit der Durchführungsverordnung der Europäischen Union (EU) 2019/947 vom 24. Mai 2019 steht. Damit entfalten die unterschiedlichen Paragraphen Konsequenzen für unser unternehmerisches Handeln; sie schränken uns ein. Und das wollen die Gesetzgebenden auch so.
Meine Analyse: Dr. Klaus Scho, CEO von Germandrones Unter dem Strich müssen wir zum jetzigen Zeitpunkt feststellen, dass die Auswirkungen, die die Genehmigungsverfahren haben, unternehmens- und insbesondere mittelstandsfeindlich sind. Die Frage ist, ob den Gesetzgebenden klar ist, welche Konsequenzen aus der Umsetzung einer europäischen Richtlinie in nationales Recht erwachsen. Im besten Fall soll ein einheitlicher Rahmen geschaffen werden, der den Gewerbetreibenden von Warschau bis nach Lissabon und von Flensburg bis nach Palermo dieselben Wettbewerbschancen bietet. Im ungünstigsten Fall schaffen wir es noch nicht einmal über die Grenze der Bundeshauptstadt Berlin, ohne eine Wettbewerbsverzerrung durch unterschiedliche Anwendung ein und desselben Genehmigungsverfahrens durch föderal zuständige Behörden in Kauf nehmen zu müssen.
Und das hat geklappt. Obwohl das Antragsverfahren für den Einsatz unbemannter Luftfahrtsysteme auf denselben rechtlichen Rahmenbedingungen fußt, wird es in den Bundesländern sehr untersch…