Role Model
UAS-Flüge mitten über Frankfurt am Main, Tag und Nacht, überall im Stadtgebiet. Was sich in puncto Betriebsgenehmigung zunächst wie eine Mission Impossible anhört, gehört seit einigen Wochen tatsächlich zum Alltag in der Mainmetropole. Die Verkehrsgesellschaft Frankfurt/Main (VGF) setzt zur Inspektion von Masten und Oberleitungen im gesamten Stadtgebiet auf DJI-Drohnen – und könnte damit zum Vorbild für Verkehrsunternehmen im gesamten Bundesgebiet werden.
Von Jan Schönberg
Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. So oder so ähnlich könnte man beschreiben, was im konstruktiven Miteinander zwischen Stadtwerke Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main, Drohnendienstleister Droniq sowie dem Regierungspräsidium Darmstadt als zuständiger Luftfahrtbehörde gelungen ist.
Eine Betriebsgenehmigung nach Risikoklasse SAIL II für den VLOS-Betrieb von Drohnen über dem gesamten oberirdischen Schienennetz der VGF. Gut 280 Kilometer, auf denen Stadt- und Straßenbahnen Fahrgäste kreuz und quer durch Frankfurt und Umgebung befördern. Vorbei an Schulen und Kindergärten, Polizeirevieren und Krankenhäusern oder auch Fußgängerzonen – und dem größten deutschen Airport. „Wenn man gewillt ist, gemeinsam Probleme zu lösen und auch Widerstände zu überwinden, kann man vieles erreichen“, freut sich Jan-Eric Putze, CEO von Droniq. Als Dienstleister hatte das in Frankfurt ansässige Joint Venture von Deutscher Telekom und DFS Deutsche Flugsicherung die VGF beim letztlich erfolgreichen Antrag auf Betriebsgenehmigung unterstützt. „Man muss miteinander sprechen, sich aufeinander zubewegen und Erwartungen und Wünsche bestmöglich in Einklang bringen.“
Pragmatisch
Dass dies schlussendlich gelang, ist durchaus bemerkenswert. Denn natürlich wäre es sowohl ökonomischer…