Alarmsignale
Die Signale sind widersprüchlich. Während Volocopter kürzlich bekannt gab, vom Luftfahrt-Bundesamt grünes Licht für die Fertigung des VoloCity erhalten zu haben, kündigte Lilium an, beim European Business Aviation Convention & Exhibition (EBACE) in Genf erstmals einen Lilium-Jet in Originalgröße zu präsentieren. Gleichzeitig schlagen die Unternehmen nun Alarm. Ohne weitere Förderung von Bund und Ländern drohe das Aus – zumindest in Deutschland. Verliert die nationale Drone-Economy zwei Leuchttürme?
Von Jan Schönberg
Man stehe mit einem Bein in der Insolvenz, wenn die beantragten Bürgschaften von Bund und Ländern ausblieben. Denn von der Zusage der öffentlichen Hand würden private Investoren weitere Geldflüsse abhängig machen, erläuterte Volocopter-Chef Dirk Hoke gegenüber dem Handelsblatt.
Wie viel Verhandlungstaktik in dieser drastischen Formulierung steckt, ist von außen schwer zu beurteilen. Sie legt jedoch ein grundsätzliches Dilemma offen, das potenziell erhebliche Auswirkungen auf die Entwicklung der gesamten UAS-Industrie in Deutschland haben kann. Gerade in einem sich entwickelnden Markt, in dem Investitionen viel mit Vertrauen zu tun haben, ist die Rückendeckung der Politik ein wichtiges Kriterium. Das klare Signal, dass Deutschland in die Zukunft der Luftfahrt investiert, sei daher von enormer Bedeutung für private Anleger, zitiert das Handelsblatt Lilium-Chef Klaus Roewe. Zumal man etwa in China und den USA an dieser Stelle weitaus „großzügiger“ agiert als in der Bundesrepublik.
Schwerer Schlag
Und auch im Rest der Drone-Economy dürfte man aufmerksam verfolgen, wie es in puncto Volocopter und Lilium weitergeht. Ein Abschied der Unternehmen aus Deutschland wäre ein schwerer Schlag für die gesamte UAS-Industrie. In puncto Investitionsklima und öffentliche Wahrne…