„Rohrpost durch die Luft“
In vielen Ballungszentren stößt die Verkehrsinfrastruktur mehr und mehr an ihre Belastungsgrenzen. Gleichzeitig wächst insbesondere im Bereich Logistik der Bedarf an Kapazitäten und möglichst klimaschonenden Alternativen zu traditionellen Transportlösungen. An dieser Stelle ein effizientes, ökonomisch nachhaltiges und öffentlich akzeptiertes Angebot zu machen, ist die Geschäftsidee des Kölner Startups Urban Ray. Die Vision: Eine Art „Rohrpost durch die Luft“.
Von Jan Schönberg
Es klang ein bisschen wie das vorweggenommene Exposé zum späteren Businessplan. Denn das Thema der gemeinsamen Design-Challenge der National Aeronautics and Space Administration (NASA) sowie des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) im Jahr 2020 war Fabian Binz und Cem Uyanik gewissermaßen auf den Leib geschrieben.
Es galt, ein unbemanntes Luftfahrzeugsystem zu konzipieren, das für den autonomen beziehungsweise automatisierten Betrieb auf Abruf ausgelegt ist. Als Einsatzszenario waren Hin- und Rückflug in einem Radius von 15 Kilometern zu gewährleisten, die ohne menschliche Unterstützung durchgeführt werden können. Die Zustellung von 15 x 15 x 15 Zentimeter messenden Paketen mit einem maximalen Gewicht von 2,5 Kilogramm sollte dabei mit Hilfe von Landeplattformen realisiert werden. Gemeinsam mit ihren vier damaligen Mitstreitern von der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (RWTH) entwickelten Uyanik und Binz die Idee für den Ray. Eine Drohne, die aufgrund der rechteckigen Grundform sowie der Blended-Wing-Body-Konfiguration an einen Mantarochen erinnert und nach dem englischen Wort für Rochen (Ray) benannt wurde.
Nachhaltig überzeugt
Das Gesamtkonzept überzeugte die Jury und so setzte sich das RWTH-Team in der Deutschland-Ausscheidung des renommierten Wettbewerbs, der aufgrund der Co…