Electronic Warfare
Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine ist eine Zäsur für das internationale Miteinander. Und bedeutete gleichzeitig eine Zeitenwende für unbemannt fliegende Systeme. Waren es anfangs noch reine Aufklärungsmissionen, fand die Ukraine in den Drohnen schon bald einen Ausgleich für den permanenten Mangel an (westlicher) Artilleriemunition oder auch luftgestützter Lenkflugkörper. Inzwischen ist der UAS-Einsatz in der nächsten Phase angekommen: Tarnung und Abwehr im begehrten Frequenzraum über dem Krisengebiet.
Von Jens Rosenow
Ganz am Anfang waren es preisgünstige Quadrokopter aus China, die wertvolles Bildmaterial für die Aufklärungsarbeit der ukrainischen Soldaten am Boden lieferten. Aus sicherer Entfernung ließen sich feindliche Stellungen erspähen, Fahrzeuge verorten und Koordinaten für das eigene Artilleriefeuer generieren.
Schon kurze Zeit später die nächste Stufe: die eigentlich „nur“ bildaufklärenden Drohnen trugen nun Wirkmittel in Form von Granaten und konnten diese, bei entsprechenden Fertigkeiten des jeweiligen Steuerers, sogar aus großer Höhe zielgenau in kleine offene Luken russischer Panzer fallen lassen. Noch heute sorgen diese Videos in den sozialen Netzwerken nicht nur für Beklemmung, sondern für großes Erstaunen ob der enormen Möglichkeiten, die vergleichsweise einfache Technik eröffnet. Für die Ukraine ist das freilich nichts Heldenhaftes, sondern aus blanker Not heraus entwickelt.
Electronic Warfare
Teil jedes Kriegs, jeder militärischen Auseinandersetzung ist ein Wettlauf um die technologische Dominanz. Sei es am Boden, auf dem Wasser oder in der Luft. Der elektronischen Kriegsführung (EW = Electronic Warfare) kommt daher zunehmend entscheidende Bedeutung zu. Bezogen auf die unbemannte Luftfahrt ließ die Antwort der russischen Besatzer nicht lange auf sich warten. Auf die iranischen S…