Effizienzbooster
Die europäische Wirtschaft ist bestens vernetzt und auch die Drone-Economy agiert natürlich international. Beispiel gefällig? Der dänische Energiekonzern Ørsted betreibt vor der niederländischen Nordseeküste die Offshore-Windparks Borssele 1 & 2. Um die Evakuierungsund Sicherheitsausrüstung auf allen 94 Windrädern auszutauschen, wurde der britische UAS-Dienstleister SkyLift beauftragt. Und dieser wiederum erledigte die Aufgabe mit einer Drohne des Typs FB3 des italienischen Herstellers FlyingBasket.
Von Luise Paulson
Fast 5,5 Tonnen Material, aufgeteilt auf 94 Lieferungen von bis zu 85 Kilogramm pro Transportkiste. Die von Ørsted genutzten Windparks Borssele 1 & 2 zeigen exemplarisch, welche logistischen Herausforderungen mit der Versorgung von Offshoreanlagen zur Erzeugung nachhaltiger Energie verbunden sind. Und welches Potenzial Schwerlastdrohnen an dieser Stelle bieten.
Denn wo sonst ein Versorgungsschiff jedes einzelne Windrad anfahren muss, können UAS von zentralen Punkten aus mehrere von ihnen versorgen. Doch nicht nur Fahrwege sowie An- und Ablegemanöver können eingespart werden. Auch der individuelle Transport hinauf auf die Gondel kann auf diesem Wege deutlich schneller erfolgen. Denn anstatt zunächst das Schiff per Kran zu entladen und anschließend die Kisten mit einem weiteren Kran nach oben zu ziehen, erledigte die Drohne des Typs FB3 von FlyingBasket das Ganze in einem Arbeitsgang. Die einzelnen Kisten wurden an einem Seil unterhalb des UAS nach oben gezogen und in gut 130 Meter Höhe sicher auf einem etwa 4 x 4 Meter großen Areal abgesetzt. Die reine Flugzeit betrug dabei nur wenige Minuten, die „Zustellung“ per Kran dauert zuweilen mehrere Stunden. Bis zu 20 Flüge pro Tag gelangen dem Team, sodass die komplette Arbeit in zehn Tagen erledigt war. Nach Angaben von Ørsted insgesamt etwa zehn- bis 15-Mal schneller, als dies auf klassischem Weg möglich gewesen wäre.