Der Hai, der Müll und Daten sammelt

Wenn man ein wenig blinzelt und auf das Wasser blickt, sieht man ihn: einen Hai mit einem enorm großen offenen Maul. In dieses Haifischmaul gelangen jedoch keine Fische, Plankton oder arglose Schwimmer: Der WasteShark sammelt Plastik und anderen Müll. Der vielversprechende Prototyp von RanMarine hat sich zu einem ausgewachsenen Wasserroboter entwickelt, der weltweit zur Wasserreinigung eingesetzt wird. Der Entwickler Richard Hardiman: „Ich bin Erfinder, ich setze gerne Ideen in konkrete Lösungen um.“

Die Idee für den WasteShark entstand in Südafrika, wo Hardiman herkommt. „Ich sah, wie zwei Leute mit einem Fischernetz Abfall aus dem Wasser sammelten. Ich dachte: ‚Das müsste doch auch anders und vor allem effektiver möglich sein?‘ Mit einem Produkt, das Müll aufräumen kann, ohne dass jemand dabei ist. In dieser Zeit wurde ich Vater und mir wurde der Aspekt der Nachhaltigkeit bewusster. Ich wollte etwas Gutes tun, auch in meiner Arbeit. So entstand eigentlich auch die Idee für den WasteShark. Ich bin Ingenieur und begann mit der Konzeption. Nach einer Weile kam ich 2016 mit dem PortXL Programm in Kontakt, sodass ich meine Idee im Rahmen meines neu gegründeten Start-ups RanMarine weiter ausarbeiten konnte.“

Wassserroboter
Hardiman kam zum RDM-Gelände, wo er seinen Hai weiterentwickelte: „Der WasteShark ist ein Miniwasserroboter, der auf dem Wasser schwimmt und autonom fahren kann. Er durchsucht die Wasseroberfläche nach Plastik, Abfall, Verschmutzungen und anderen Dingen, die nicht ins Wasser gehören. Der WasteShark sammelt den Müll in seinem „offenen Maul“ und bringt ihn zum Ufer. Der „Smart Shark“ kann auch natürliches Material sammeln, das Einfluss auf die Wasserqualität hat, wie beispielsweise Wasserlinsen, Algen und Wasserpflanzen. Außerdem sammelt er Daten über die Wasserqualität. So kann beispielsweise überwacht werden, ob Gewässer im Freien zum Schwimmen geeignet sind.“

Kompakt
Wie groß und schwer ist der Hai? Hardiman zählt die Spezifikationen auf: „Der WasteShark wird über 4G gesteuert, hat eine Reichweite von 3 km, erreicht eine Geschwindigkeit von 3 km/h und kann ca. 6 Stunden schwimmen. Der Wasserroboter ist 1,57 m lang, 1,09 m breit, 52 cm hoch und wiegt 75 kg. Sehr praktisch also.“

Einfach einsetzbar
Es gibt mehrere Menschen und Organisationen, die mit ihren Erfindungen Abfall aus dem Wasser sammeln. Inwiefern unterscheidet sich der WasteShark von anderen? Hardiman: „Es handelt sich um eine einfache, elegante und effiziente Lösung. Der WasteShark ist emissionsfrei, hinterlässt also keine Abgase oder andere Verunreinigungen im Wasser. Er ist einfach einsetzbar. Das war auch unser Anliegen: Wir wollten ein Gerät entwickeln, das auf unkomplizierte, praktische Weise möglichst viel Abfall sammelt. Und das auf einfache Weise und von möglichst vielen Menschen genutzt werden kann. Wenn Sie ein größeres Auto haben, können Sie ihn im Kofferraum mitnehmen. Das zeigt: Der WasteShark ist nutzerfreundlich und für eine große Anwendergruppe geeignet.“

Die WasteSharks sind inzwischen weltweit unterwegs: von Südkorea, Australien, den Vereinigten Staaten und England bis zu den Niederlanden. Sie werden in Yachthäfen und Freizeithäfen, Industriehäfen, im Tourismusbereich und von staatlichen Stellen oder von Organisation wie dem WWF (World Wide Fund for Nature) und den Vereinten Nationen eingesetzt, die beispielsweise Grachten, Seen und Flüsse sauber halten möchten.

Millionen Haie
Wie sieht Hardiman die Zukunft? „Ich bin nicht gegen Plastik, es ist ein praktisches Produkt. Doch wir haben einen enormen Berg Abfall, der in die Umwelt gelangt. Es geht darum, wie wir Plastik noch besser recyceln können. In diesem Bereich können wir noch große Fortschritt machen und der WasteShark trägt dazu bei. Mein Traum ist, dass Millionen WasteSharks auf der ganzen Welt herumschwimmen. Nicht nur, um Abfall zu sammeln, sondern auch, um Daten zusammenzutragen. Wir müssen wissen, was sich in unseren Gewässern befindet und nicht nur darauf achten, was an der Oberfläche schwimmt. Mit diesen Daten können wir lernen, wie wir die Qualität verbessern und erhalten können!“

Sprungbrett
Was bedeutet Rotterdam für Hardiman? „Meine ursprüngliche Idee war, nach Kapstadt zurückzukehren, doch der Rotterdamer Hafen ist ein Sprungbrett in die Welt der Robotik und Technik. Hier befindet sich ein starkes Netz von Unternehmen, die sich weltweit für Nachhaltigkeit einsetzen. Dadurch können wir den WasteShark noch weiter verbessern und dessen Nutzung erweitern. Ich habe alleine angefangen und nun ist das Unternehmen auf 25 Mitarbeiter gewachsen, dank Rotterdam. Ich bin froh, dass ich geblieben bin, denn ohne den Rotterdamer Hafen wäre RanMarine nicht hier!“


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