Das DLR auf dem UITP Summit 2025 in Hamburg

Mit dem UITP Summit kommt der weltweit größte Fachkongress für den öffentlichen Nahverkehr nach Deutschland. Vom 15. bis 18. Juni 2025 treffen sich dazu in Hamburg rund 10.000 Expertinnen und Experten aus mehr als 100 Ländern. Betreiber und Behörden sind genauso vertreten wie Industrie, Forschung und Politik. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) gibt bei der Ausstellung zum Kongress einen Einblick in Mobilitätsprojekte aus Forschung und Transfer. Mittelpunkt des Stands (A-1400) ist ein Prototyp des modularen DLR-Fahrzeugkonzepts U-Shift. Es ermöglicht ganzheitliche und vor allem flexible Lösungen für die Mobilität auf der letzten Meile.

„Die Transformation der Mobilität – auch im Bereich des öffentlichen Verkehrs – ist eine zentrale Herausforderung für Gesellschaft, Wirtschaft und Forschung. Mit innovativen Technologien und menschenzentrierten Konzepten leistet das DLR einen entscheidenden Beitrag, um die Verkehrssysteme zukunftssicher und nachhaltig zu gestalten. Wirtschaftlichkeit und Sicherheit sind dabei zentrale Aspekte genauso wie gesellschaftliche Teilhabe und Klimaschutz. Gemeinsam mit der Industrie verknüpfen wir technologische Innovationen mit der praktischen Anwendung. So bringen wir die Zukunft sprichwörtlich auf die Straße und die Schiene“, sagt Prof. Meike Jipp, DLR-Bereichsvorständin für Energie und Verkehr.

Forschungsvorhaben IMoGer bringt U-Shift in die Anwendung

Das vom DLR entwickelte Fahrzeugkonzept U-Shift ist elektrisch und autonom unterwegs. Es kombiniert eine U-förmige Antriebseinheit, das sogenannte Driveboard, mit austauschbaren Kapseln für den Transport von Personen und Gütern. Dieser modulare, autonome und vernetzte Ansatz ermöglicht große Flexibilität und vielfältige Anwendungen. Das Fahrzeugkonzept kommt auch im vom Bundesministerium für Verkehr (BMV) mit 35 Millionen Euro geförderten Forschungsvorhaben IMoGer (Innovative modulare Mobilität Made in Germany) zum Einsatz. Mit einer Testflotte soll der Ansatz in der Praxis erprobt werden: für den öffentlichen Personennahverkehr und für die Logistik auf der letzten Meile. Ziel ist es, dem automatisierten Fahren im kombinierten Verkehr den Weg in den Regelbetrieb zu ebnen. Der in einem Braunschweiger Stadtteil geplante Praxiseinsatz ist ein wichtiger Innovationsschritt. Mit ihm bringt das DLR Technologien aus der Forschung in die Praxis und stärkt den Erhalt der industriellen Wertschöpfung in Deutschland.

Hightech-Schienenbus als Chance für stillgelegte Strecken, alternative Antriebe für Bahnverkehr

Mit dem NGT-TAXI entwickelt das DLR ein Konzept für ein kleines, leichtes, effizientes und ebenfalls modular aufgebautes Schienenfahrzeug. Es soll automatisiert und vor allem auf Nebenstrecken unterwegs sein – mit Batterie- oder Brennstoffzellen-Antrieb. So könnte es in Zukunft vor allem den ländlichen Raum besser anbinden. Die Abkürzung NGT steht für Next Generation Train. Das DLR fasst mit diesem Begriff seine Ideen und Technologien für den Schienenverkehr von morgen zusammen. Auf dem UITP-Summit zeigt das DLR mehrere Modelle des NGT-TAXI. Diese veranschaulichen unterschiedliche Varianten des Schienenbusses. Ein Screen-Exponat erläutert mögliche Betriebskonzepte.

Im Bereich nachhaltiger, leistungsfähiger Antriebe für den Bahnverkehr ist das DLR ein gefragter Partner für Industrie und Forschung. Es forscht zum Beispiel an einer standardisierten und modularen Antriebs- und Energiearchitektur, dem sogenannten Fuel Cell and Hybrid Power Pack (FCHPP). Es kombiniert ein Batterie- und Brennstoffzellen-System. Sein modularer Aufbau erleichtert es, Komponenten auszutauschen, steigert so die Lebensdauer und damit die Nachhaltigkeit. Wie dieser Ansatz in der Praxis funktioniert, hat das DLR mit internationalen Industriepartnern in einem Demonstrationszug gezeigt. Im Rahmen des Projekts FCH2Rail fuhr der Zug in Spanien im Forschungsbetrieb.

Verkehrssystem fit für autonomes Fahren machen: Analyse-Tools und smarte Kreuzung

Mit dem SmartTransitFleetplaner (STF) hat das DLR ein Tool entwickelt, um autonome Straßenfahrzeuge wie das U-Shift effizient im öffentlichen Personennahverkehr einzusetzen. Der Fokus der Analysen liegt auf dem Einsatz dieser Fahrzeuge in schlecht angebundenen Wohngebieten, um die Erreichbarkeit zu verbessern. Das Tool kann unterschiedliche Szenarien simulieren. So können Stakeholder zukünftige Optionen anhand relevanter Schlüsselfaktoren umfassend analysieren. Diese Einblicke unterstützen die gezielte Planung eines zukunftsfähigen ÖPNV-Systems.

Die Straßenkreuzung der Zukunft denkt mit: So erhöht sie die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden, speziell wenn in Zukunft verstärkt auch hochautomatisierte und autonome Fahrzeuge unterwegs sind. Mit dem Local Traffic Safety Analyzer (LTSA) entwickelt das DLR gemeinsam mit der Firma VITRONIC ein System für Straßenkreuzungen. Es soll die Verkehrssicherheit erhöhen und den Verkehrsfluss optimieren. Es achtet besonders auf die Bedürfnisse von Menschen, die zu Fuß gehen oder mit dem Fahrrad unterwegs sind. Denn sie sind Personen, die im Straßenverkehr ein hohes Risiko haben, bei Unfällen verletzt zu werden. Schon jetzt analysieren das DLR und VITRONIC mit diesem System an einer Testkreuzung in Potsdam den Straßenraum. Es erfasst die Bewegungspfade von Verkehrsteilnehmenden, versendet Warnhinweise bei kritischen Situationen und verbessert die Steuerung der Ampel für zu Fuß Gehende.

DLR-Ausgründung atSTAKE: Verkehrsplanung auf Knopfdruck

Das Anfang 2025 gegründete Start-up atSTAKE vertreibt eine Software, welche die Wirkung neuer Verkehrsangebote für die strategische Verkehrsplanung simuliert. Mit geringem Aufwand können die drei DLR-Forscherinnen ganz neue Verkehrsangebote und deren Auswirkungen simulieren. Das ermöglicht realistische und belastbare Aussagen – selbst wenn regionale Daten nur begrenzt verfügbar sind. Dazu nutzt die Software datenwissenschaftliche Methoden. atSTAKE bietet zum Beispiel für Gemeinden, Mobilitätsanbieter oder Beratungsunternehmen eine niederschwellige Hilfe bei der Verkehrsplanung und Entscheidungsfindung.


Über den UITP Summit:

Veranstaltet wird der jährlich stattfindende UITP-Summit vom internationalen Verband für den öffentlichen Verkehr (französisch Union International des Transports Publics, UITP). Er wurde im Jahr 1885 gegründet und ist ein weltweites Netzwerk, das alle Akteure des öffentlichen Verkehrs und alle nachhaltigen Verkehrsträger zusammenbringt. In den Jahren 2025 und 2027 findet der UITP-Summit in Hamburg statt.


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