Branchenverbände sehen dringenden Handlungsbedarf bei Drohnenabwehr
Illegale Überflüge von Drohnen stellen eine wachsende Gefahr für Deutschlands nationale Sicherheit dar. Das bestätigt die neue Expertenumfrage von BDLI, UAV DACH und Strategy&.

Zwei Drittel der Befragten berichteten von Vorfällen mit illegalen Drohnen, über ein Drittel (37%) sogar innerhalb der letzten sechs Monate. Rund 90% der Experten sehen in Spionageangriffen gegen militärische Einrichtungen und kritische Infrastruktur die größte Bedrohung.
Die Befragung macht deutlich, dass die bestehenden rechtlichen und organisatorischen Voraussetzungen nicht ausreichen. 75% der befragten Experten halten aktuelle Gesetze für Drohnendetektion und -abwehr für unzureichend. Zudem geben viele Teillnehmer an, derzeit in ihren Organisationen keine Drohnendetektion zu betreiben – unter anderem wegen hoher Kosten, fehlendem Fachwissen und unklarer Rechtslage. Gleichzeitig sehen die Experten enormes Potenzial bei neuen Technologien, insbesondere dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz.
Marie-Christine von Hahn, Hauptgeschäftsführerin des BDLI warnt:
„Es ist 5 nach 12: Die illegalen Drohnenüberflüge bedrohen zunehmend unsere nationale Sicherheit und wirtschaftliche Stabilität. Das kann nur eins heißen: Wir müssen jetzt handeln. Politik, nationale Sicherheitsbehörden und Industrie gemeinsam. Wir brauchen eine bessere Koordination der Drohnenabwehr in Deutschland, damit die vielfältigen Technologien, die die Industrie entwickelt, zum Einsatz kommen können.“
Auch Dr. Gerald Wissel, Vorstandsvorsitzender des europäischen Verbands für unbemannte Luftfahrt UAV DACH, betont die Dringlichkeit jetzt handlungsfähig zu werden: „Eine große Herausforderung bei der Abwehr von illegalen Drohnenüberflügen ist die unklare rechtliche Lage. Nur ein sehr geringer Teil der befragten Experten hält die aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen für Drohnendetektion und -abwehr für ausreichend. Die Industrie braucht Planungssicherheit und Verlässlichkeit. Drohnen sind nicht nur eine potenzielle Gefahr, sondern können auch ein wichtiges Werkzeug für den Schutz kritischer Infrastruktur und Sicherheit sein.“
Der BDLI und UAV DACH fordern daher eine nationale Strategie zur Drohnendetektion und -abwehr, eindeutige Zuständigkeiten und einen verlässlichen rechtlichen Rahmen, um das Potenzial dieser Technologien voll erschließen zu können.
Der BDLI
Der Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie e.V. (BDLI) vertritt die Interessen seiner mehr als 260 Mitgliedsunternehmen, die rund 52 Milliarden Jahresumsatz erwirtschaften und 120.000 Menschen direkt beschäftigen. Er ist Mitglied des europäischen Dachverbandes AeroSpace and Defence Industries Association of Europe (ASD) und des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI). Der Verband ist Markeninhaber und Co-Veranstalter der ILA Berlin, einer der weltweilt führenden Luft- und Raumfahrtaustellungen.
Der UAV DACH – Association for Unmanned Aviation ist der bedeutendste europäische Fachverband für die unbemannte Luftfahrt und setzt sich im Sinne seiner mehr als 250 Mitglieder aus Industrie, Wissenschaft und Forschung dafür ein, die Rahmenbedingungen für die europäische UAS-Industrie zu gestalten. Sein Ziel ist die Förderung des sicheren, ökonomisch und ökologisch nachhaltigen Betriebs unbemannter Luftfahrtsysteme. Als starke Gemeinschaft organisiert der europäische Verband mit Sitz in Deutschland Vernetzung und Information aller relevanten Stakeholder aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. www.uavdach.org
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