Im Grunde lief alles so, wie es vom genehmigten Betriebskonzept abgedeckt ist. Trotzdem musste die Feuerwehr nach der Notlandung einer Lieferdrohne des Schweizer Unternehmens Jedsy ein in Brand geratenes Feld löschen und zahlreiche Haushalte in der Umgebung waren kurzzeitig ohne Strom. Der Zwischenfall ereignete sich Ende August in der kleinen schleswigholsteinischen Ortschaft Mucheln, etwa 8 Kilometer nordöstlich von Plön – und beschäftigt nun auch die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU).
Von Jan Schönberg
Als Logistik-Dienstleister betreibt Jedsy derzeit Drohnenflugrouten in der Schweiz, Österreich, Malawi – und auch in Deutschland. Im nördlichsten Bundesland Schleswig-Holstein sind seit einigen Monaten regelmäßig VTOL-Drohnen des Schweizer Unternehmens auf einer 50 Kilometer langen Strecke zwischen den Asklepios-Kliniken in Selent (Kreis Plön) und Bad Oldesloe (Kreis Stormarn) unterwegs.
Etwa zwei Jahre dauerte es, bis sämtliche Freigaben dafür erteilt worden waren. Neben dem aufgrund des Jedsy-Firmensitzes für die Genehmigung zuständigen Schweizer Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) waren auch das Luftfahrt-Bundesamt sowie schleswig-holsteinische Landesbehörden und Naturschutzverbände involviert.
Sicherheitswarnung
Zentral überwacht werden die Transportflüge auf den unterschiedlichen Strecken in Europa und Südostafrika aus einem Jedsy-Leitstand in Kroatien. Da es an den Asklepios-Standorten in Selent und Bad Oldesloe aufgrund der schwankenden Qualität der Netzabdeckung häufig relativ lange dauert, ehe die benötigte Mobilfunkverbindung hergestellt ist, experimentiert Jedsy damit, Starts und Landungen in Selent und Bad Oldesloe per WLAN-Anbindung zu kontrollieren und erst im Streckenflug die stabile Datenübertragung über drei Mobilfunknetze zu nutzen. Ein entsprechender Test fand auch am 22. August 2025 statt. Nachdem der Start sicher erfolgt war, befand sich die Drohn…
