Vorherbestimmt
Mit dem Instrument der „Predefined Risk Assessments“ will die europäische Flugsicherheitsagentur EASA die Realisierung von Standard-Missionsprofilen erleichtern. Doch wie funktioniert das eigentlich? Anhand einer UAS-basierten Stromleitungsinspektion im alpinen Raum lässt sich gut nachvollziehen, wie der Antrag auf Betriebsgenehmigung für BVLOS-Operationen (Beyond Visual Line of Sight) nach PDRA G-03 unter „Enhanced Containment“-Bedingungen funktionieren kann.
Von Martin Held
Um im Zuge der Energiewende und für eine möglichst CO2-neutrale Zukunft ausreichend Strom überall dorthin zu bekommen, wo dieser benötigt wird, sind nicht nur adäquate Leitungen erforderlich. Auch eine regelmäßige Inspektion derselben ist wichtig. Und das kann in so manch entlegener und schwer zugänglicher Region des Kontinents eine echte Herausforderung darstellen.
Insbesondere im Winter, wenn der Bedarf an zeitnaher und ressourcenschonender Reaktion auf mögliche Störereignisse aufgrund der Witterung zudem besonders groß sein kann. Drohnen im BVLOS-Betrieb können hier nicht nur aufwändige sowie häufig riskante Einsätze von Fachpersonal ersetzen – zumal Letzteres ohnehin schwer zu bekommen ist. UAS helfen im Vergleich zu Helikopterflügen auch noch dabei, Kosten und CO2-Emissionen zu senken, Überwachungsintervalle zu verkürzen und somit die Datenlage zu verbessern.
Strategische Bedeutung
Letzteres kann insbesondere in alpinen Gebieten einen signifikanten Mehrwert darstellen, wo vielen Stromleitungen eine doppelte strategische Bedeutung zukommt. Denn sie dienen nicht „nur“ der Versorgung des Alpenraums mit Energie. Sie binden zudem auch Kraftwerke, mit denen Strom aus erneuerbaren Quellen wie Wasser, Wind und Sonne gewonnen wird, an das Versorgungsnetz an. Sie sind daher wichtige Lebensadern der Energiewende. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der …