Up and away
„Stay and Play“ oder „Load and Go“? Aus medizinischer Sicht ist die Sache klar. Je schneller das Ausrüstungsdefizit der Helfer vor Ort gegenüber dem Krankenhaus beseitigt wird, desto besser. Und in militärischen Konfliktsituationen ist die stabilisierende Erstversorgung (Stay and Play) ohnehin häufig keine Option. Mit dem Rettungskonzept DronEvac um die fliegende Krankentrage „Grille“ möchte das Unternehmen Avilus nun eine Möglichkeit für den schnellstmöglichen Abtransport von verletzten Soldatinnen und Soldaten schaffen.
Von Jan Schönberg
Bei penetrierenden Traumata steigt die Überlebensrate, wenn die Verwundeten direkt ins Krankenhaus gebracht werden und nicht auf das Eintreffen eines Rettungswagens gewartet wird. Zu diesem Ergebnis kommt eine US-Studie zu Sterblichkeit nach schweren Schussverletzungen.
Je schneller die Verletzten in einem voll ausgestatteten Krankenhaus mit ausreichend medizinischem Personal versorgt und operiert werden können, desto besser. Und auch dort geht der Wettlauf gegen die Zeit natürlich weiter. Liegen beispielsweise zwischen dem Eintreffen in der Notaufnahme und dem Operationsbeginn mehr als 10 Minuten, ist die Sterblichkeit dreimal höher als bei solchen Patientinnen und Patienten, bei denen die OP innerhalb der ersten 10 Minuten im Krankenhaus beginnt.
Risikoabwägung
Während der Kampf gegen die Uhr bereits in Friedenszeiten und innerhalb von größeren Städten mit ortsnaher medizinischer Notfallversorgung eine enorme Herausforderung darstellt, ist das Ganze im Kontext militärischer Konflikte oftmals eine „Mission Impossible“. Und das aus einer Vielzahl an Gründen. So stehen in Gefechtssituationen häufig nicht die benötigten Fahrzeuge zum improvisierten Abtransport („Load and Go“) – im Fachjargon spricht man hier von CasEvac (Casualty Evacuation) –…