Positionsdaten, Telekommunikation, Forschung, Militär: Ohne Satelliten geht heutzutage oft gar nichts mehr. Doch diese sind extrem teuer, ihr Transport ins All ist aufwändig und belastet das Klima. Zudem wird das Thema Weltraumschrott zunehmend zum Problem. Im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) wird daher an einer hochfliegenden, unbemannten Plattform gearbeitet, die einige Aufgaben von Weltraumsatelliten übernehmen könnte. Einen wichtigen Bodentest hat HAP-alpha zuletzt bestanden.

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Es schwingt, es brummt, es wackelt. Mehrere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt warten gespannt auf Ergebnisse. Verläuft der sogenannte Standschwingungsversuch erfolgreich, wird ein wichtiger Meilenstein bei der Entwicklung der High Altitude Platform Alpha (HAP-alpha) gesetzt. Fällt die Ultraleicht-Konstruktion durch, sind weitere Änderungen erforderlich. Doch sollten Bedenken bestanden haben, so waren diese unbegründet. Mit dem Bestehen des Materialtests wurde die nächste Projektetappe erfolgreich absolviert: Es konnte nachgewiesen werden, dass die Struktur der extrem leichten Tragflächendrohne ausreichend stabil für Langzeitflüge in der unteren Stratosphäre ist. Eine erste Flugerprobung in niedriger Höhe soll bereits in den kommenden Monaten erfolgen.

Pseudo-Satelliten

Die HAP-alpha ist eine Vertreterin der sogenannten High Altitude Pseudo Satellites (HAPS). Diese zeichnen sich dadurch aus, dass sie wie normale Fluggeräte vom Boden starten und dann selbständig in Höhen von 15.000 bis 20.000 Metern aufsteigen können. Hoch genug, um Aufgaben zu erledigen, für die sonst Satelliten notwendig sind. Und die Möglichkeiten sind vielfältig, sie reichen von der Überwachung von Schifffahrtswegen über die Sammlung von Wetterdaten bis zur Bereitstellung von Internet. Die Vorteile von HAPS gegenüber herkömmlichen Satelliten sind offensichtlich. Es sind keine Raketen notwendig, um Fluggeräte in ihre Umlaufbahnen zu befördern. Das spart nicht nur viel Geld, sondern ist auch deutlich sicherer und umweltschonender. Zudem können HAPS nach erfolgreicher Mission einfach wieder landen, im Betrieb gewartet sowie inspiziert werden und – nicht zuletzt – erzeugen sie keinerlei Weltraumabfall.

Extreme Bedingungen

Doch die Sache hat …






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