40-seitiges Dokument

Aktionsplan von Verkehrsminister Andreas Scheuer im Detail vorgestellt

Andreas Scheuer (CSU) hat dem Bundeskabinett heute den "Aktionsplan der Bundesregierung für unbemannte Luftfahrtsysteme und innovative Luftfahrtkonzepte" vorgelegt. Darin sollen Wege und Strategien skizziert werden, wie "Drohnen reguläre Verkehrsteilnehmer werden" können, sagte der Bundesverkehrsminister bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Thomas Jarzombek (CDU), Koordinator der Bundesregierung für Luft- und Raumfahrt. Das Ziel sei klar: "Raus aus den Laboren, ab in die Luft", so der Minister weiter. Dabei sollen vor allem drei Kernanliegen miteinander sinnvoll verknüpft werden: Sicherheit persönlicher Daten und der Privatssphäre; Sicherheit des Luftraums und der Luftraumteilnehmer; Etablierung neuer Geschäftsfelder. Wichtig sei es dabei vor allem, einen klaren rechtlichen Rahmen zu setzen und die gesellschaftliche Akzeptanz zu fördern.

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Unbemannte Systeme, innovative Konzepte: Aktionsplan der Bundesregierung vorgelegt

Mit dem knapp 40-seitigen Aktionsplan sollen Forschung und Entwicklung und der Übergang in die Praxisanwendung gefördert sowie die öffentliche Sicherheit und Ordnung gestärkt werden. Zudem seien darin konkrete Maßnahmen zur Umsetzung der EU-Drohnenverordnung sowie für die anstehende Überarbeitung der Luftverkehrs-Ordnung enthalten. Neben der Definition von UAS-Gebieten, in denen Drohnenbetrieb nicht oder nur eingeschränkt möglich sein soll, ist ein wesentlicher Punkt der Drohnen-Strategie der Aufbau einer Digitalen Plattform Unbemannte Luftfahrt. Dazu heißt es im Aktionsplan, dass „die Herausbildung eines eigenen Systems für Vernetzung und Datenaustausch durch eine zentrale digitale Plattform für UAS (Digitale Plattform Unbemannte Luftfahrt) zwischen den beteiligten Akteuren […] dringend erforderlich“ ist. Diese soll die Vernetzung und den Datenaustausch der beteiligten Luftverkehrsteilnehmer ermöglichen sowie alle relevanten Informationen für den Drohnenbetrieb auf einer zentralen Plattform bündeln. Auch die vollautomatische Erlaubniserteilung auf Basis der geltenden Regularien werde angestrebt.

Neben den rechtlichen Rahmenbedingungen und Fragen des Schutzes sensibler Einrichtungen wie Flughäfen vor illegal operierenden Drohnen nehmen auch die Forschungsförderung und die Herstellung einer größeren gesellschaftlichen Akzeptanz breiten Raum im Aktionsplan der Bundesregierung ein. Neben einer Informationskampagne sollen Fragen von Geräusch- und Lichtemmissionen stärker in den Fokus rücken, so werden bei der Drohnen-Zertifizierung innerhalb der offenen Kategorie künftig festgelegte Lärmgrenzwerte gelten.

Der heute vorgelegte Aktionsplan „ist ein Anfang, eine Strategie. Keine fertige Verordnung oder ein Gesetz“, bilanzierte Thomas Jarzombek, der sich als – nach eigener Aussage – „begeisterter Drohnenflieger“ wünschte, dass mehr Menschen praktische Erfahrungen mit Drohnen sammeln würden. Das könne so manche Sorgen und Vorbehalte relativieren. „Wir müssen mehr an die Chancen denken, nicht nur auf mögliche Risiken schauen.“ Derzeit sind nach Angaben von Thomas Jarzombek in Deutschland etwa 400 Firmen mit rund 10.000 Beschäftigten in der Drone Economy aktiv. Neben den auch einer größeren Öffentlichkeit bekannten Unternehmen wie Airbus, Volocopter, Lilium oder Porsche, die sich im Bereich Urban Air Mobility und „Flugtaxis“ tummeln, seien dies viele hoch innovative Startups und Technologieunternehmen, die zum Teil bereits erfolgreich Produkte am Markt platziert und Dienstleistungen etabliert hätten. „Wir sollten eben nicht nur über Flugtaxis reden, denn es gibt super viele, super spannende Anwendungen mit Drohnen“, betonte der CDU-Politiker.

Eine dieser spannenden Anwednungen stellte Sabrina John vor, Geschäftsführerin der GLVI Gesellschaft für Luftverkehrsinformatik. Sie berichtete über die erste Projektphase von „Medifly„, dem automatisierten Transport medizinischer Proben per Drohne. SO konnte sie den anwesenden oder zum Teil via Social Media „zugeschalteten“ Journalisten ein anschauliches Beispiel dafür liefern, welchen gesellschaftlichen Nutzen Drohnen bereits jetzt bieten – und künftig noch bieten werden.

„Wir wollen Drohnen – und in der Zukunft auch Flugtaxis – sicher in die Luft bringen. Drohnen transportieren zum Beispiel lebenswichtige medizinische Güter schnell dorthin, wo sie dringend benötigt werden. Anstatt im Verkehr zu stecken, fliegen sie auf kürzester Route darüber hinweg“, unterstrich Verkehrsminister Andreas Scheuer. „Das ist ein großer Gewinn, auch für die Versorgung von sonst schwer erreichbaren Gebieten. Mit unserem Aktionsplan legen wir dafür das Fundament. Wir fördern den Übergang vom Labor in die Praxis. Zugleich schaffen wir neue und klare Strukturen für einen sicheren Drohnenflug. Damit sind wir bereit für den Abflug in die dritte Dimension.“

Der „Aktionsplan der Bundesregierung für unbemannte Luftfahrtsysteme und innovative Luftfahrtkonzepte“ zum Download: www.bmvi.de/aktionsplan-drohnen.html

Abbildung: Screenshot www.youtube.com/bmvi



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