Kamerad Rabe
Unbemannte Systeme spielen in modernen Streitkräften und im Rahmen internationaler Krisen eine Rolle, die man vor zehn Jahren kaum absehen konnte. Nicht zuletzt die Kampfhandlungen in der Ukraine beweisen: Ohne ferngesteuerte oder automatische Unterstützung aus der Luft, am Boden oder im Wasser geht es nicht (mehr). Die deutsche Bundeswehr beschäftigt sich daher schon länger mit Drohnen und Robotern. Im Heer beispielsweise wurde Anfang des Jahres der Startschuss für das System RABE gegeben.
Von Jens Rosenow
Die Fahrt nach Torgelow zieht sich. Am nordöstlichen Zipfel der Republik in Mecklenburg-Vorpommern ist das Jägerbataillon 413 beheimatet. „Jäger“ in der Teilstreitkraft Heer haben eine besondere Aufgabe – sie arbeiten als Infanteristen ausschließlich am Boden und oftmals sogar darunter.
Der Orts-, Häuser- und Waldkampf sind ihr Metier, motorisierte Unterstützung gibt es allenfalls für den Transport in und aus der Einsatzzone. An dem Tag meines Besuchs vor Ort steht der Waldkampf als Ausbildungsschwerpunkt auf dem Programm. Es ist trocken, die Sonne scheint und über einen unscheinbaren Weg mit einer bewachten Schranke fährt der olivgrüne VW-Bus in das Trainingsgelände hinein. Kiefern, so weit das Auge reicht und grasbewachsene Sandhügel dazwischen – mehr ist es nicht, was man als Besucher zu sehen bekommt. Hier soll also der Ort sein, an dem der Umgang mit dem frisch in die Truppe eingeführten System RABE geschult und professionalisiert werden soll.
Aufklärung und Übernahme
Beim Aussteigen nehme ich zunächst nur eine Bewegung wahr – eine Gruppe von Mannschaftsdienstgraden mit Tarnbemalung im Gesicht erhebt sich zur Begrüßung. Es sind junge Männer, vielleicht Anfang bis Mitte 20. Genau lässt sich das nicht festmachen, zu dick ist die schwarz-grüne Farbe im Gesich…