Einmal im Jahr herrscht Ausnahmezustand in Schleswig-Holsteins Landeshauptstadt. Die Kieler Woche gilt als das weltweit größte Segelevent und ist gleichzeitig eines der am meisten frequentierten Volksfeste in Nordeuropa. Doch während die einen den größten Umsatz des Jahres verzeichnen und die anderen ausgelassen feiern, herrscht bei Ordnungs- und Rettungskräften höchste Anspannung. Um jederzeit den Überblick zu behalten, setzte die Berufsfeuerwehr Kiel erstmals im Regelbetrieb auf „Drone-in-a-box“-Lösungen.
Von Jan Schönberg
Wenn sich zwischen Rathausmarkt, Hörn und Kiellinie zehntausende Besucherinnen und Besucher amüsieren und gleichzeitig tausende Segelfans die Regatten vor Schilksee und Laboe verfolgen, müssen die Frauen und Männer in der Integrierten Regionalleitstelle Mitte (IRLS) der Berufsfeuerwehr Kiel stets den Überblick behalten. Keine leichte Aufgabe. Und eine vielfältige obendrein. Die Bandbreite der Einsatzszenarien reicht von brennenden Mülltonnen und medizinischen Notfällen über vermisste Personen sowie Unfälle bis zu Überlastungssituationen auf den Veranstaltungsflächen.
Über viele Jahre mussten sich die Einsatzkräfte der Feuerwehr sowie die Kolleginnen und Kollegen von Polizei und Rettungsdiensten dabei weitgehend auf eine bodengestützte Lagebeurteilung verlassen. Doch seit auch Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) verstärkt auf den Einsatz unbemannter Systeme setzen, lassen sich unübersichtliche Situationen oftmals leichter und vor allem verlässlicher einschätzen. Allerdings nur dann, wenn tatsächlich eine Drohneneinheit vor Ort ist.
Auf Knopfdruck
Um UAS im Bedarfsfall noch schneller einsetzen zu können, nahm die Berufsfeuerwehr Kiel in Zusammenarbeit mit Dienstleistungspartner Droniq im Vorfeld der Kieler Woche eine „Drone-in-a-Box“-Lösung in Betrieb. Der Vorteil dabei ist, dass das in einem Hangar stationierte Fluggerät rund um die Uhr einsatzbereit ist und – im Wortsinne auf Knopfdruck – vollautomatisiert zum Einsatzort fliegt. „Das schnelle Erkunden von unübersichtlichen oder unklaren Einsatzlagen mit Hilfe der Droh…