RescueFly: Demonstratorflug am Partwitzer See

Lakewatch

Wer zufällig Zeuge des Demonstratorflugs des Projekts RescueFly wurde, konnte zunächst Zweifel haben, ob das Ganze funktionieren würde. Denn zunächst einmal entfernte sich die eingesetzte "Lifeguard-Drohne" von dem im Partwitzer Sees treibenden "Ertrinkenden". Doch bei genauerer Betrachtung wurde klar, dass das Flugsystem autonom die Wasseroberfläche absuchte - und nach kurzer Zeit zielstrebig auf den zu rettenden Schwimmer zuflog, eine Rettungsboje abwarf und die Wasserwacht zum Einsatzort führte. Insgesamt ein voller Erfolg, der das Potenzial von UAS im Rettungswesen einmal mehr verdeutlichte.

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Das vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr geförderte Projekt RescueFly hat zum Ziel, Drohnen als zusätzliches Hilfsmittel in die Rettungskette bei Notfällen an unbewachten Badestellen zu integrieren. Dementsprechend umfassend wurde erprobt, wie ein technischer und organisatorischer Ablauf dafür aussehen könnte. Vom Alarm an einer aufgestellten Notrufsäule über die Auslösung des automatisierten Betriebs der in einem Hangar stationierten Drohne bis hin zur Einbeziehung menschlicher Einsatzkräfte. All das koordiniert und überwacht aus der Rettungsleitstelle.

Beim öffentlichen Testflug am 06. Oktober, der am Partwitzer See in der Lausitz stattfand, wurde ein solcher Einsatz entlang der gesamten Rettungskette simuliert. Herzstück des Systems ist eine Drohne, die automatisiert aus einer UAS-Garage startet, die von der TU Chemnitz auf Basis eines Hangars des Braunschweiger Unternehmens Copting konzipiert wurde. Die bis zu 85 km/h schnelle Drohne basiert ihrerseits auf dem Modell Buddy von Tholeg, das Gesamtsystem wurde von der Firma Mintmasters entwickelt. Alle möglichen Flugtrajektorien wurden von einem weiteren Projektpartner, der TU Dresden vorberechnet. Das Zielgebiet wird durch die zuständige Leitstelle nach Eingang eines Notrufs festgelegt. Parallel zur herkömmlichen Alarmierung der Wasserwacht oder der zuständigen Feuerwehr wird nun von der Leitstelle auch die Drohne automatisch ins Einsatzgebiet geschickt. Die an der Drohne verbauten Sensoren sorgen nicht nur für einen störungsfreien Flug, sondern die vom Kamerasystem gemachten Aufnahmen werden von einem an der BTU Cottbus-Senftenberg (BTU) speziell trainierten KI-Algorithmus analysiert. So ist das System in der Lage, einen Ertrinkenden zu erkennen und von anderen Objekten oder problemlos schwimmenden Personen zu unterscheiden.

Sobald die Person mit ausreichender Genauigkeit identifiziert ist, nähert sich die Drohne und kann bis zu zwei je 200 Gramm schwere Schwimmkörper neben der Person selbst oder neben zu Hilfe kommenden Personen abwerfen. Diese Schwimmkörper blasen sich bei Kontakt mit dem Wasser automatisch auf und dienen dann den Verunglückten als Schwimmhilfe. Im Anschluss verbleibt die Drohne über der Person in Not, um die anrückenden Rettungskräfte punktgenau zur Einsatzstelle zu führen. Sobald diese eingetroffen sind, kehrt die Drohne zum Hangar zurück und landet.

Foto: Michael Helbig/vor-ort-foto.de




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