Neuer Schwung
Mit Drohnen lassen sich Schnittproben schnell und klimafreundlich in das nächstgelegene Labor transportieren. Und wenn es auf jede Sekunde ankommt, können Defibrillatoren, Medikamente oder gar Organe per UAS befördert werden. Doch trotz zahlreicher Vorteile und einiger Testprojekte stockte die Überführung des technisch Sinnvollen in den medizinischen Alltag in Deutschland. Bis jetzt. Denn in den vergangenen Monaten wurde gleich an mehreren Orten der Startschuss für den regulären Betrieb gegeben.
Von Frederik Johannsen
Dass die medizinische Labordiagnostik von UAS-Transporten profitieren kann, ist keine neue Erkenntnis. Mit unbemannten Systemen lassen sich Blut- und Gewebeproben schneller, umweltfreundlicher und mit weniger Personalaufwand transportieren als auf traditionelle Weise. Was in der Theorie bereits gut klingt, soll in der Praxis noch viel besser sein. So dürfte zumindest die Hoffnung der Verantwortlichen von Eurofins GeLaMed sein.
Denn in Zusammenarbeit mit Morpheus Logistik aus Lüdenscheid sind seit wenigen Wochen rund um Iserlohn Drohnen unterwegs, die das dortige Eurofins-Labor mit mehreren Kliniken in der näheren Umgebung verbinden. Aus der Ferne überwacht mit Hilfe eines Integrated Control Centers von HHLA Sky, sind derzeit drei, perspektivisch fünf Oktokopter des Typs X25 im Märkischen Kreis unterwegs. Im Stundentakt und mit insgesamt mehr als 100 Flügen pro Tag.
Logistiknetzwerke
Auch gut 100 Kilometer südwestlich von Iserlohn kann beobachtet werden, welches Potenzial UAS für die Beschleunigung der Diagnostik haben können. Denn hier sind zwei Standorte des Unternehmens Labor Dr. Wisplinghoff durch Jellyfish-Drohnen des Startups Urban Ray miteinander verbunden. Start und Ziel ist jeweils ein Hub von Urban Ray, sodass das medizinische Personal nicht direkt mit der Drohne interagieren muss. Dass System ist so ausgelegt, dass es sukzessive um mehrere Standorte erweitert und zu einem komplexen Logistiknetzwerk ausg…