Drones Monthly – Juli 2025
Liebe Leserinnen, liebe Leser.
Weltweit nimmt die Zahl an Wald- und Vegetationsbränden stetig zu – und damit auch der Bedarf an technischen Hilfsmitteln für die Feuerwehr. Die European Defence Agency organisiert die Erprobung von unbemannten Systemen für militärische Logistikaufgaben und in Deutschland steigt die Zustimmung zur kommerziellen Drohnennutzung. Diese und andere aktuelle Themen finden Sie in Drones Monthly im Juli 2025.
Der Newsletter für die Drone-Economy erscheint immer am zweiten Donnerstag im Monat und ist ein kostenloser Service aus der Redaktion des Magazins Drones. Aktuelle Nachrichten aus der und für die Branche finden Sie zudem regelmäßig unter www.drones-magazin.de.
Inhalt
1. Drohnen als Hilfsmittel zur Bekämpfung von Wald- und Vegetationsbränden
2. Industry Insights: Die aktuelle Zahl des Monats
3. Branchen-News: Highlight-Themen aus der Drones-Redaktion
4. DLR untersucht den „Near Wake“-Effekt an Windkraftanlagen mit UAS-Hilfe
5. Aus den Verbänden: Politische Gespräche, Verbandsbeitritt und Call for Paper
1. Top Story
Wasser marsch
Drohnen als Hilfsmittel zur Bekämpfung von Wald- und Vegetationsbränden
Mit Hilfe moderner Sensorik und KI-gestützter Bilddatenauswertung können Drohnen einen wichtigen Beitrag bei der Prävention und Früherkennung von Wald- und Vegetationsbränden leisten. Mehr noch. Auch wenn ein Feuer ausgebrochen ist, könnten unbemannte Systeme in Zukunft zur aktiven Bekämpfung der Flammen eingesetzt werden. Vor allem dann, wenn bemannte Löschflugzeuge und Helikopter am Boden bleiben müssen. Etwa bei Nacht oder über mit Explosivstoffen kontaminierten Arealen.
Wo Rauch ist, da ist auch Feuer. Das ist zwar nicht zu 100 Prozent zutreffend, dennoch ist es diese sprichwörtliche Wahrheit, auf der viele Systeme zur Waldbrandfrüherkennung basieren. Je früher die ersten Glut- und Brandnester bemerkt werden, desto effektiver lässt sich ein großflächiges Inferno verhindern. So wurde beispielsweise im Projekt Evolonic – einer gemeinsamen Initiative der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Systeme und Bauelementetechnologie (IISB) – eine hocheffiziente Langstreckendrohne entwickelt, die sich mit Hilfe von RGB- und Thermalkameras auf die Suche nach ersten Anzeichen von Feuern machen kann. Eine KI-unterstützte Analyse-Software soll dabei helfen, Rauchfahnen und Hitzepunkte so punktgenau wie möglich zu detektieren. Wurde ein Wald- oder Vegetationsbrand erkannt, unterstützt die Drohne die Einsatzkräfte zudem mit einem Live-Lagebild.
2. Zahl des Monats
In Deutschland wächst die Akzeptanz von professionell betriebenen Drohnen. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative YouGov-Umfrage im Auftrag des Bundesverbands der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie. Demnach befürworten 58 % der Befragten die Nutzung unbemannter Luftfahrzeugsysteme zu kommerziellen Zwecken. Das ist gegenüber 2022 ein Zuwachs von 7 %. Bei der BDLI-Erhebung im Jahr 2019 lag die Zustimmungsrate mit 44 % zudem noch einmal deutlich niedriger. Die Sorge vor gezielt herbeigeführten terroristischen Anschlägen hat hingegen leicht zugenommen, mit 76 % haben gut drei Viertel der Befragten (2022: 70 %, 2019: 74 %) entsprechende Befürchtungen. Alle weiteren abgefragten Vorbehalte – beispielsweise hinsichtlich einer möglichen Lärmbelastung, der Störung der Privatsphäre oder der Sorge vor Abstürzen – gingen hingegen grundsätzlich zurück, verharren jedoch weiterhin noch auf einem vergleichsweise hohen Niveau.
3. Highlight-Themen
Auf der Drones-Website finden Sie regelmäßig aktuelle Reportagen, Meldungen und Interviews. In Drones Monthly blickt die Redaktion zurück auf einige Highlight-Themen.
Anzeige
4. Aus dem PR-Portal
Aktuelle Nachrichten und Meldungen von Unternehmen aus der Drone-Economy erscheinen regelmäßig im PR-Portal von Drones.
DLR erforscht den nahen Nachlauf von Windturbinen
Windparks sind ein wichtiger Teil der Energiewende und der Einsatz von Drohnen bietet einige Potenziale, an dieser Stelle die Effizienz bei Planung, Bau und Betrieb zu erhöhen. Unter anderem, wenn es darum geht, die Platzierung der einzelnen Windkraftanlagen zu optimieren. Denn deren Anordnung hat Auswirkungen auf die Energiegewinnung sowie die Störanfälligkeit der Anlagen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt haben im Projekt NearWake nun zehn Drohnen eingesetzt, um Messungen direkt vor und hinter den Windturbinen durchzuführen. Mit traditionellen Methoden war das bislang nicht möglich. Auf diese Weise wurden neue Erkenntnisse zum sogenannten nahen Nachlauf (Englisch: near wake) gewonnen. Dabei handelt es sich um sich verändernde Strömungsverhältnisse direkt hinter der Turbine einer Windenergieanlage, wie das DLR mitteilte.
5. Aus den Verbänden
Was gibt es Neues bei den Fachverbänden für die unbemannte Luftfahrt? Aktuelle Infos dazu erscheinen regelmäßig in Drones Monthly.
Politische Gespräche, Wahlen, Verbandsbeitritt und Call for Paper
Die Grundlagen des UAS-Betriebs in Europa werden auf EU-Ebene geschaffen. Regelmäßige Kontakte mit den Verantwortlichen in Kommission und Parlament gehören deshalb zu den wichtigen Aktivitäten des UAV DACH. Daher nutzten die Vorstandsmitglieder Dr. Gerald Wissel, Oliver Lichtenstein und Michael Wieland ein persönliches Treffen am Sitz der EU-Kommission in Brüssel dazu, gegenüber Pierpaolo Settembri, Christine Berg und Jukka Savonen die dringende Notwendigkeit intensivierter europäischer Anstrengungen zur Förderung der UAS/AAM-Industrie zu betonen und konkrete Initiativen vorzuschlagen. Als stellvertretender Chef des Kabinetts von EU-Verkehrskommissar Apostolos Tzitzikostas verantwortet Pierpaolo Settembri unter anderem das Thema Luftfahrt, Christine Berg ist Head of Unit Aviation Safety (MOVE.E.4) im Directorate-General for Mobility & Transport der Europäischen Kommission. Jukka Savonen wiederum ist als Principal Administrator eine wichtige Größe, wenn es um die Aktivitäten der EU-Kommission hinsichtlich Drohnen, Künstliche Intelligenz und Digitalisierung geht.
Personalrochade an der Spitze der Alliance for New Mobility Europe (AME). Mit Wirkung zum 01. Juli 2025 löste Andres Van Swalm den bisherigen Präsidenten Jan-Eric Putze ab. Als Van Swalms Stellvertreter bleibt Putze jedoch Teil der AME-Verbandsführung. Die beiden Board-Mitglieder Daniel Garcia-Monteavaro und Enrique Ventas García wurden in ihren Ämtern bestätigt, der bisherige Vize-Präsident Jürgen Verstaen scheidet aus dem Führungsgremium aus. Zum Ende des Monats verlässt zudem der langjährige Generalsekretär Christoph Raab die Alliance for New Mobility Europe. Ab Anfang August übernimmt dann Anita Schneider als AME-Generalsekretärin.
Bei der diesjährigen Generalversammlung in Almuñécar (Malaga/Spanien) wurde der Deutsche Modellflieger Verband einstimmig als neues Mitglied in die European Model Flying Union (EMFU) aufgenommen. Die Dachorganisation für Modellflugverbände in Europa setzt sich für die gemeinsame Interessenvertretung gegenüber europäischen Institutionen sowie die Harmonisierung von Regelungen ein. Der Beitritt des DMFV mit seinen rund 100.000 Mitgliedern bedeutet für die EMFU nahezu eine Verdopplung der vertretenen Modellfliegerinnen und Modellflieger. Der Deutsche Modellflieger Verband wird in dem Gremium durch die Delegierten Torsten Lehmann und Holger Bothmer vertreten.
Unter der gemeinsamen Regie von Messe Düsseldorf, der amerikanischen Association for Uncrewed Vehicle Systems International (AUVSI) sowie des UAV DACH findet vom 24. bis 26. März 2026 die XPONENTIAL Europe Conference statt. Wer sich in das umfangreiche Konferenzprogramm zu den Themen Automatisierung, unbemannte Systeme und Robotik einbringen möchte, kann sich noch bis zum 29. August 2025 am aktuellen „Call for Presentations“ beteiligen: https://www.bit.ly/XE26_C4P
Weitere informative Interviews und aktuelle Meldungen aus der World of Drones lesen Sie regelmäßig unter www.drones-magazin.de oder jeden zweiten Donnerstag des Monats in Drones Monthly, dem Newsletter für die Drone-Economy.
Herzliche Grüße aus Hamburg
Jan Schönberg
und das Team von Drones Monthly