Trostpreis
Die Ankündigung elektrisierte viele Beobachter seit Jahren. Während der Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 sollten in Paris die weltweit ersten eVTOL-Passagierflüge mit dem VoloCity stattfinden. Sogar konkrete Flugrouten wurden vor Jahresfrist genannt. Doch der Olympia-Traum von Volocopter platzte. Stattdessen musste das Unternehmen mit zwei Testflügen mit dem 2X-Demonstrator vorliebnehmen. Neben eindrucksvollen Bildern vor der Kulisse von Versaille bleibt daher die Frage nach dem Warum.
Von Jan Schönberg
Am Ende des Tages sei man vor allem an fehlenden Motoren gescheitert, die der amerikanische Zulieferer nicht rechtzeitig habe liefern können. So sei eine finale Musterzulassung des VoloCity durch die europäische Flugsicherheitsagentur EASA nicht möglich gewesen, hieß es am Rande des pilotierten Testflugs auf dem Flugplatz von Saint-Cyr-l’École. Doch das ist sicher allenfalls ein Teil der Wahrheit.
Anders ist schwerlich zu erklären, warum knapp zwei Jahre nach der Inbetriebnahme des Testzentrums am Flugfeld Pontoise-Cormeille – inklusive pilotiertem 2X-Demonstrator-Flugs – nun im Grunde dasselbe gezeigt wurde wie im Herbst 2022. Vermutlich war es eher die Folge mehrerer Problemstellungen. So seien etwa nach der Vorstellung der geplanten „Olympia-Flugrouten“ während der Paris Air Show 2023 neben internen Herausforderungen auch finanzielle Probleme, Fragen der Sicherheit während der Olympischen Spiele sowie Bedenken der Pariser Behörden zu einem unüberwindbaren Hindernis geworden, wie es aus der Volocopter-Pressestelle auf Drones-Anfrage hieß. Doch unabhängig davon, was schlussendlich den Ausschlag gab, wirft zumindest die Kommunikationsstrategie von Volocopter Fragen auf. Denn so stolz und tapfer man die Flüge als wichtigen Meilenstein und ein weiteres Stück Luftfahrtgeschichte präsentierte, so schweigsam war man mit Blick darauf, seine ehrgeizigen Ziele klar verfehlt zu haben. Und der wiederholt eindeutig …