Abkürzung?
Wie lässt sich der Weg vom Antrag bis zur Betriebserlaubnis in der speziellen Kategorie für alle Beteiligten möglichst unkompliziert gestalten? Diese Frage treibt Operator und Genehmigungsbehörden gleichermaßen um. Mit Standardszenario (STS) und Pre-Defined Risk Assessment (PDRA) stehen theoretisch zwei Instrumente zur Verfügung, den Prozess zu verschlanken. Dennoch werden diese vermeintlichen Abkürzungen in der Praxis erstaunlich selten genutzt. Warum eigentlich?
Von Luise Paulson
Egal ob Überlandleitungen oder Bahngleise, Leuchtturm oder Windrad, Ersatzteil oder Antihistaminikum: Wenn es um die Inspektion linearer Infrastruktur, die Befliegung von hohen Bauwerken oder den Transport zeitkritischer Güter geht, folgen viele denkbare UAS-Anwendungen grundsätzlich denselben Mustern. Fallen sie jedoch unter die Bedingungen der speziellen Betriebskategorie, erfordert jede einzelne von ihnen eine individuelle Genehmigung.
An dieser Stelle können vorgefertigte Standardszenarien oder auch vordefinierte Risikoanalysen (PDRA) genutzt werden, um nicht für jeden Flug das Rad neu erfinden zu müssen. Soweit die Theorie. Denn in der Praxis werden die gut gemeinten Instrumente nur in wenigen Fällen genutzt.
Geringe Erleichterung
Denn auch wenn in der Branche oft über den hohen Aufwand für ein individuelles Specific Operations Risk Assessment geklagt wird, schätzen viele Antragsteller die Flexibilität, die mit einem individuellen SORA-Antrag verbunden ist offensichtlich höher ein als die Erleichterungen, die der Rückgriff auf STS oder auch PDRA mit sich brächten. Denn auch wenn beispielsweise beim Rückgriff auf ein Pre-Defined Risk Assesment einzelne Stufen des SORA-Prozesses wegfallen, so ist dennoch ein individuelles Betriebshandbuch zu erstellen. Oder anders ausgedruckt: Aufgrund des doch recht starren Rahmens, in den die standardisierten Verfahren gepresst werden, ist es häufig attraktiver, eigene Prozesse zu b…